Sieben Tage - Wir stellen unsere Bücher vor

Der Autor Markus Kohler, Mitglied im Westdeutschen Autorenverband e.V. stellt in seiner Bücherkiste  Autoren  und ihre Bücher vor. Sieben Tage lang. Ich freue mich, dass ich zu den ausgewählten Autoren gehöre. Die einzelnen Beiträge habe ich auf meiner Chronik bei Facebook geteilt. www.facebook.com/christel.wismans

 


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Tag 1 für Christel Wismans

 

Hallo, ich möchte mich gerne kurz vorstellen:

Ich bin Christel Wismans aus Emmerich am Rhein

– Geburtstag: 16.11.1947

– Geburtsort: Emmerich am Rhein

– Wohnort: noch immer Emmerich am Rhein

– Beruf: Bankkauffrau, Bereich Ausland

– seit 1969 verheiratet

– 1971 Schreibtisch mit Kinderwagen vertauscht,

– Haus (mit)gebaut, Rücken versaut,

– 1975: noch 'en Kinderwagen,

– die Oldies nebenan mit übernommen (wenn man denn sowieso schon zuhause ist...),

– Quereinsteiger in eine Provinzial-Geschäftsstelle (kannste mal eben Telefondienst machen...),

– selber zum alten Schreibtisch geworden,

– 2001 Schreibtisch verlassen für intensive Mutter-Pflege,

– mit Anfang sechzig die ersten beiden privaten Bücher geschrieben,

– 2011 die erste Veröffentlichung: „Himbeerrote Knallbonbons“

– 2012 das zweite Buch: „Emmerich in Übersee“

– 2016 „Voilà! El-fie et Scherie-hi

– im Laufe der nächsten Jahre etliche Veröffentlichungen von Märchen und Geschichten in Anthologien

– Wir haben zwei wunderbare Töchter, eine in Hessen, eine in Mittelengland,

drei Enkelkinder und sind glücklich, dass es uns allen gut geht.


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Tag 2 für Christel Wismans

 

Ich liebe das geschriebene Wort, ich habe es schon immer geliebt, seit meiner frühesten Kindheit.

In der Nachkriegszeit gab es kaum Geld und wenig zu essen oder anzuziehen, aber trotzdem reichte es in meinem Elternhaus auch immer wieder mal für ein Buch. Lesen stand bei uns ganz hoch im Kurs. So hatte ich schon als kleines Kind ein eigenes Bilderbuch. Mein neu in die Familie integrierter Onkel konnte es nicht fassen, dass ich kleines Gör ihm das Buch „vorlas“. Und auch noch immer richtig die Seiten dabei umblätterte. Dabei konnte ich es nur auswendig. „Höhlenmännlein allerhand wohnen in der Felsenwand. Tief in Löchern feucht und grau, hausen Mann und Kind und Frau...“

Nachdem ich meine Bücher endlich selber lesen konnte, las ich alles, was ich kriegen konnte. Mit jedem Buch wurde meine Liebe zum geschriebenen Wort größer. Und so wuchs in mir der Traum, eine große Schriftstellerin zu werden.

Ich wusste nur nicht, wie.

Also packte ich den Traum schweren Herzens in eine Schublade und verschloss sie. Aber den Schlüssel dazu warf ich nie weg.

Ende 1985 stach mir in einer Zeitschrift eine Anzeige ins Auge: „IFS ... Fernkurs  ...  Schule des Schreibens ...  Axel Andersson-Akademie in Hamburg ...

Der Kurs lehrte mich eine Menge über das Handwerk des Schreibens, aber er blockierte auch meine Kreativität. Irgendwann gab ich frustriert wieder auf.

Fortan schrieb ich nur noch Tagebuch und Liedertexte, Sketche und kleine Theaterstücke für Feiern und Feste. Nachts, wenn alles schlief und ich Ruhe hatte.


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Tag 3 für Christel Wismans

 

Ab 2001 war ich zuhause und widmete mich meiner pflegebedürftigen Mutter. Das war auch die Zeit, in der wir unseren ersten PC kauften und ich lernen musste, wie so ein Ding in etwa funktioniert. Ich hatte null Ahnung.

So nach und nach übertrug ich meine Tagebücher aus 25 Jahren in den PC. Suchte Fotos dazu und ließ das Ganze dann bei BOD drucken. Ein faszinierendes Werk, das aber privat bleiben muss. Nachdem das so gut geklappt hatte, stellte ich mein zweites, kleines, privates Buch zusammen. Mit Geschichten, Bildchen und Zettelchen unserer Kinder und Enkel in ihrer krakeligen Klein-Kinder-Schrift. (Denn ich hatte ja immer alles festgehalten)

2006 entdeckte ich die RP Online-Platform „OPINIO“, wo Leser für Leser schreiben konnten. Ich wagte einen Versuch und meldete mich an unter dem Nick “Oma Crissy“. Mein erster Artikel dort erzählte die Geschichte „Zehn Tage, zehn Nächte, zwei Enkel und wir“, die ich später auch in mein Erstlingswerk „Himbeerrote Knallbonbons“ aufgenommen habe.

Das war ein gelungener Einstieg. Bei OPINIO tummelten sich viele gute Schreiber. Ich wurde gelesen und kommentiert. In der Zeit habe ich eine Menge gelernt.

Und hier, in dieser Zeit, in diesem Forum, wurde meine Elfie geboren. Natürlich auch ihr Scherie-hi. Dieses skurrile Gespann, Niederrhein und Frankreich, dick und dünn, hatte schnell etliche Fans im Netz.

Aber nicht nur sie, sondern auch meine Gedichte und Reiseerlebnisse wurden gerne gelesen. Ab und an gab es einen Print in der Tageszeitung. Eines Tages überraschte mich der Tourismus-Boss von Usedom mit einem fantastischen Ring. Er war so begeistert über meinen Reisebericht über seine schöne Insel, dass er mich zum Botschafter von Usedom machte.

Ja, die OPINIO-Zeiten waren schon toll. Aber dann machten sie den Laden dicht. Und ich musste mich umorientieren.

Also meldete ich mich im Mai 2011 beim Lokalkompass an, einem ähnlichen Forum der NRZ.

Auch hier war ich schnell erfolgreich und wurde gerne gelesen. Natürlich siedelte ich auch meine Elfie und Klaus-Dieter hierher um. Und natürlich fanden sie auch hier schnell ihre neue Fans.

Im März 2013 wurde ich beim LK zur Bürgerreporterin des Monats gewählt.

 


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Tag 4 für Christel Wismans

 

2010 starb meine Mutter, und nach den langen Jahren der Pflege und Sorgen hatte ich plötzlich mehr Zeit für mich.

Es war eine Zeit des Aufbruchs. Meine Kreativität lief auf Hochtouren.

2011 startete ich mein erstes „richtiges“ Projekt: „Himbeerrote Knallbonbons – Eine Oma erzählt Kurzweiliges und Märchenhaftes aus der Welt der Kleinen – damals und heute“. Für dieses autobiografische Buch suchte ich mir den Engelsdorfer Verlag in Leipzig aus.

https://www.amazon.de/Himbeerrote-Knallbonbons…/…/3862683419

 

Eine der fünf-Sterne-Rezensionen hat mich sehr glücklich gemacht: Danke, Rosa!

Von Rosa A. am 23. Januar 2016

Ein so warmherziges Buch findet man selten. Ich empfehle es nicht nur denjenigen, die Kinder und Enkelkinder haben, sondern auch denen, die keine haben. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass die Autorin einfach ihren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lässt, und sie reihen sich wie von selbst in Wörter und Zeilen ein und erzeugen Bilder der Liebe, Zuwendung, Vertrauen und Harmonie. Ja, Harmonie – trotz der chaotischen Szenen, die im Buch ab und an beschrieben werden.

Was mir gleich zu Anfang aufgefallen ist und was für mich das Buch so wertvoll macht – die Kleinen werden von 'Oma' mit Respekt behandelt, sie befinden sich auf gleicher Augenhöhe mit den Erwachsenen, und nur so entsteht ein gegenseitiges Vertrauen, eine liebevolle, lebenslange Bindung.

Nachdem ich das Buch aus den Händen legte, dachte ich nur: Wenn alle Mütter und Omas so wären, dann hätten wir eine viel friedvollere Welt ...

Danke für dieses schöne Buch!“

Mit diesem Buch hielt ich meine allererste Lesung in der Buchhandlung von „Dambeck“ in Emmerich


Tag 5 für Christel Wismans

 

Nachdem dieses Buch draußen war, folgte schon sehr schnell das nächste mit unseren Reiseerlebnissen. „Emmerich in Übersee- unterwegs mit dem Travel-Chaos“.

Keine drögen Reiseberichte, sondern witzige Erlebnisse.

Dieses Buch habe ich komplett selber gestaltet und bei BOD herausgebracht.

https://www.amazon.de/Emmerich-Über…/…/ref=tmm_pap_swatch_0…

(Das Buch ist vergriffen. Ich habe vor, es überarbeitet unter dem Titel: Calypso, Meer und Schottenrock neu aufzulegen)

 

Ende 2012 bastelte ich meine erste eigene Homepage zusammen. Ich hatte keine Ahnung, wie das geht, aber ich versuchte es einfach. So nach und nach, vor allem mit Hilfe meiner lieben Freundin Rosa Ananitschev ist sie echt toll geworden. Absolut lesens-und sehenswert. Es lohnt sich, rein zu schauen. Es ist keine reine Autoren-Homepage, sondern eine rundum-Ich-Seite. Wer etwas mehr über mich wissen will, als Privatperson, als Globetrotter, Dichter oder Musikliebhaber, mein was-auch-immer, der wird hier fündig.

Www.christelwismans1947.net

 

Über eine gemeinsame Bekannte lernte ich 2015 Reni Becker kennen. Sie liebte schon damals meine schrägen Protagonisten Elfriede Mullfuß und ihren Scherie-hi, die sie bei Facebook und beim Lokal Kompass entdeckt hatte. Und sie nervte.

Sie nervte so lange, bis sie mich mit Reni Zawrel verkuppeln konnte. Und ich einverstanden war, ihr meine Elfie vorzustellen. Damals noch bei Sarturia. Ich weiß ja nicht, ob das ansteckend ist, aber auch diese Reni sprang sofort auf meinen skurrilen Humor an und war bereit, ihn zwischen zwei Buchdeckel zu bringen. Allerdings hatte ich zu wenig Material. Aber das war für mich kein Problem. Ich setzte mich auf den Hosenboden und schrieb weitere Geschichten, so viele, bis es reichte für ein kleines Taschenbuch.

Ein lieber Freund von mir, der Cartoonist und Autor Gottfried (Mac) Lambert aus Goch, war bereit, meiner Elfie und ihrem Scherie-hi nach meinen Vorgaben Gestalt zu verleihen. Seine herrlichen Figuren lassen begleitend zum Text das Kopfkino noch schneller rotieren...

Dieses Buch „Voilà! El-fie et Scherie-hi“, das dann doch nicht mehr bei Sarturia, sondern vom Karina-Verlag, Wien, herausgegeben wurde, hat eine überschaubare Fan-Gemeinde. Die einen lieben es und drängen ständig auf Fortsetzung, andere können mit dem Humor nichts anfangen. Ist halt kein 0-8-15 Buch. Aber ich lasse mich dadurch nicht abhalten. Die Leute, die Elfie und meinen schrillen Humor lieben, sind mir wichtig. Also schreibe ich schon wieder seit einiger Zeit an weiteren Erlebnissen dieses nicht ganz alltäglichen Ehepaares. Auf Anregung von Reni Zawrel gehen Elfie und Klaus-Dieter auf Weltreise. Sie machen eine Kreuzfahrt. Aber natürlich auch keine „normale“. Wie könnte es auch anders sein bei den Beiden. Sie sind alles, nur nicht langweilig und alltäglich.

Natürlich habe ich auch aus „Voilà! El-fie et Scherie-hi“ gelesen. Hier bei uns in der Stadtbücherei und auf der MS ALBATROS während der letzten Kreuzfahrt im vorigen Herbst. Hier musste ich sogar zweimal lesen, weil ich so viele begeisterte Zuhörer hatte. Egal, ob Österreicher, Sachsen, Nordlichter, Bayern, jeder versteht den niederrheinisches Slang, den Elfie spricht. Klaus-Dieter, beziehungsweise natürlich Jean-Jacques, spricht dagegen ein fast astreines, akzentfreies Deutsch, jedenfalls besser als seine Ehefrau. Nur manchmal, wenn er sich aufregt....

 

https://www.amazon.de/Voilá-El-fie-Scherie-hi-…/…/3903056782


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Tag 6 für Christel Wismans

 

Ausschnitt aus: „Voilà! El-fie et Scherie-hi“ aus dem Kapitel: Fußballfreuden, Fußballleid

... Elfriede raschelte wild mit einer Riesentüte Chips: „Guck mal, da sind Kinder dabei! Lassen die jetzt auch schon den Nachwuchs mitspielen? Wofür soll dat denn gut sein? –...

„Klaus-Dieter! Guck mal! Die in den hübschen Anzügen, den rot-bunten, -  ähm, dat sind nicht wir? – Oder? – Nä, klar, die anderen also. – Aber, Klaus-Dieter, wer sind die noch mal? Wo kommen die noch mal her? – Kroatien? – Kroatien! – Wart mal, dat liegt doch , wart mal, waren die Müllers aus Praest nicht voriges Jahr da? Oder nä, die waren in … wie hieß dat doch noch mal? Klaus-Dieter, sag doch!“

„Elfriede!“

„Klaus-Dieter, guck mal! Der Torwart da – ist dat eigentlich unserer? Kann man gar nicht erkennen. Der ist ganz anders angezogen. Und dann noch die Bauhandschuhe! Also echt! Dat sieht doch überhaupt nich schick aus! – Der hat aber auch nur noch wenige Haare da oben auffen Kopp! Haste dat gerade gesehen? Als der so seitwärts gesprungen ist …“

„Elfriede!!!!!!!!!!!!“

„Ich sag ja schon nichts mehr.“ Elfriede schmollte, zog ihre Chipstüte noch enger an die Brust und knisterte und mahlte noch lauter. Klaus-Dieter starrte auf den Bildschirm, ohne zu sehen. Er hörte den Kommentator, ohne zu verstehen. Er hörte nur die Geräusche neben sich. Er spürte nur das Gewicht neben sich. Er hörte nur die Stimme neben sich. Er war verzweifelt. „Lass - mich - endlich …“

„Klaus-Dieter! Guck mal, die Bunten, Hübschen, die rennen den Langweiligen immer davon. Warum lassen die die denn nicht mitspielen? Immer nur unter sich. Is doch doof! Eigentlich is dat richtig gemein. Am ausgestreckten Arm lassen se die verhungern. Also ich, weißte, ich wär beleidigt. – Och, guck mal, da wälzen die sich schon wieder über den Boden ! Iiih, die Klamotten kriegt man doch nie wieder sauber. Oder? Bei dem Wetter. – Un guck mal, Klaus-Dieter! – Klaus-Dieter? Scherie-hi? Wat is denn? Du bis vielleicht komisch! Ich denk, du willst unbedingt dieses wichtige Spiel sehen? Oder? Und jetzt sagste kein Wort! …

Ohhhhh, Klaus-Dieter! Guck mal! Tooooooooooooooooor! Tooooooooooooooooooooooooor! Toooooooooooooooooor! – Wir haben ein Toooooooooooor! – Klaus-Dieter!!!!!“

„Tor für Kroatien!“

„Gott, is dat aufregend! Klaus-Dieter! – Ähm, nich für uns? Aber warum denn nich?“

Klaus-Dieter war längst ins äußerste Eck der Couch gerutscht. Er hatte Tränen in den Augen. Seine fast leere Bierflasche auf dem Tisch würde einen dicken, feuchten Kringel hinterlassen. Aber das war ihm egal. So was von egal...

 

Und ein Stückchen aus dem neuen Buch, an dem ich noch schreibe. Hier sind sie gerade auf Gran Canaria...

 

„Ich bin ja schon fertig“, Elfie tirilierte, „aber guck doch mal, Scherie-hi, findste nich auch, dat mein Tankini irgendwie eingelaufen is? Ich bin ja kaum reingekommen. Mein halber Busen hängt draußen. Aber is ja nich so wild, oder? - Huch, also nach vorne beugen sollte ich mich vielleicht doch lieber nich, hihihi.“ Elfie kicherte und stopfte ihren Busen kieloben wieder zurück in seine Körbchen.

„So, jetzt gehen wir in't Wasser.“ Elfie hüpfte bereits auf Zehenspitzen durch den glühenden Sand. Plötzlich stoppte sie und drehte sich um. „Un du? Ach, du Schande, du has ja gar keine Badehose. Wat machen wir denn jetzt?“

Aber Klaus-Dieter hatte sich bereits Schuhe und Socken ausgezogen und krempelte seine Anzughose vorsichtig hoch. „Ich bleibe dann vorne an im Wasser. Das kühlt auch schön ab.“

„Nä, dat is doch Quatsch.“ Elfie hüpfte zurück, „Gottsfried Kullemann, is der Sand heiß!“ Sie packte das rosa Badetuch in ihre rosa Badetasche. „Ich hab ne Idee. Komm, wir gehen weiter zum FKK-Strand, der muss ja irgendwo hier sein. Un dann kannste auch in't Wasser. Jetzt komm endlich, Scherie-hi!“

Immer öfter kamen ihnen Strandläufer entgegen, die nichts als Bräune auf der Haut trugen. Höchstens noch Sonnenbrand. Weder am unteren Niederrhein noch in Burgund gehören nackte Spaziergänger zum Alltag. Und so mussten sich Elfriede und Klaus-Dieter erst gewöhnen. Anfangs beschlugen seine Brillengläser, und er schaute blind aufs Meer hinaus. Er stolperte mit hochrotem Gesicht über Sandkuhlen und Muscheln, bis Elfriede ihn ungeduldig an die Hand nahm.

„Jetzt stell dich doch nich so mädchenhaftig an, Scherie-hi! Dat sin doch nur Nackte. So wie wir gleich auch.“

Klaus-Dieter zog scharf die Luft ein und riss die Augen auf: „Moi aussi?“

„Wat?“

„Isch mein, isch muss misch doch nischt auch ausziehen?“ Wenn aus Klaus-Dieter Jean-Jacques wurde und er anfing zu hyperventilieren, dann war er wirklich außer sich. Elfie tätschelte beruhigend seine Anzugjacke und grinste. „Wirste schon noch hinter kommen, Scherie-hi.“

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Für dieses Buch „Voilà! El-fie et Scherie-hi“ bin ich 2016 auf Platz DREI des BEST AUTHOR im Karina-Verlag, Wien, gekommen.

Lesung an Bord der MS Albatros aus "Voilà! El-fie et Scherie-hi":

https://youtu.be/2wj49ZAkvn8


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Tag 7 für Christel Wismans

 

Für Ende 2016 hatten wir, Reni Becker (überwiegend) und ich eine große Sache geplant: Eine Autoren-Charity hier in Emmerich zugunsten eines schwer behinderten Mädchens, Alena Baum aus Bleiwäsche. Fünf Autorinnen vom Karina-Verlag wollten aus ihren Werken lesen. Reni Zawrel, Rosa Ananitschev, Barbara Siwick und wir beide, Reni Becker und ich. Dazu noch eine gemeinsame Lesung von Reni Zawrel und mir aus „Voilà! El-fie et Scherie-hi“. Wir hatten auch noch ein tolles Rahmenprogramm und – sehr viele Gäste, die reichlich spendeten, so dass Alena das restliche Geld für ihre Delfin-Therapie zusammen bekam.

Ende letzten Jahres versuchte ich eine neue Schiene: Eine Profi-Video-Aufnahme mit einer Weihnachtslesung. Ich las aus meinem ersten Buch „Himbeerrote Knallbonbons“ eine Geschichte vom Heilig Abend mit den Zwergen. Sie steht bei YouTube unter „Markus Dowe“, dem Filmemacher. Aber auch auf meiner Homepage und bei Facebook.

Ein bisschen später haben wir – mein Mann und ich – zuhause noch eine (weniger professionelle) Lesung aufgenommen. Mit Handkamera. Ein bisschen wacklig, aber trotzdem schön. Finden wir. Mir war die Geschichte sehr wichtig: Die Geschichte von Karli-Scharlie, einem Mischlingsjungen im Nachkriegsdeutschland.

 

 

Ich schreibe alles, wonach mir gerade ist. Mal sind es Gedichte, mal Ernstes, mal alte Geschichten, die mir wieder in den Sinn kommen. Am liebsten allerdings mag ich für mich persönlich das Genre „Humor“. Es ist sehr schade, dass es oft ins Abseits geschoben wird, weil es profan ist, seicht, angeblich ohne Tiefgang. Meines Erachtens ist es aber für die Psyche sehr wichtig, auch mal herzhaft zu lachen, zu kichern, zu grinsen, einfach mal abzuschalten vom alltäglichen Wahnsinn. Mal nicht auf die Weltbrände zu schauen, die Not, die Ängste und Sorgen. Sich einfach mal fallen zu lassen, entführen zu lassen in Komik und Lachen, fernab vom Alltag.

Ich denke, dass ich meinen Weg gefunden habe.

Wenn ich zurück denke, an damals, als ich noch die Hoffnung hatte, eine große Schriftstellerin zu werden...

Nein, das war ein Traum, ein schöner Mädchentraum. Heute schreiben so viele Menschen, die alle genau denselben Traum hegen/hegten. Damals war ich ein naives Kind, heute bin ich eine Frau von siebzig, und ich habe gelernt, dass das Leben seinen ganz eigenen Weg geht. Aber ich bin sehr glücklich und dankbar, dass es heute in unserer digitalen Zeit so einfach ist, wenigstens ein bisschen von seinem Traum zu verwirklichen.

Danke.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

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